Das Besondere an Giba ist sicherlich das Wasser: Das Dorf ist umgeben vom Meer, von Lagunen und einem künstlichen See. Der Strand Porto Botte, unfreiwilliger Austragungsort eines wichtigen historischen Augenblicks der Insel, als dort 1323 die Aragonier anlegten, hatte seinen Höhepunkt in den 50er Jahren, als Strandbäder eingerichtet wurden, von denen heute leider nur noch Ruinen übrig sind. Heute ist der Strand nach wie vor besucht von Leuten auf der Suche nach Ruhe und in den letzten Jahren von den Liebhabern des Kit Surf. Hinter dem Strand liegt das dritte Sumpfgebiet der Insel, die Lagune von Porto Botte, sehr interessant für Vögelliebhaber. Hier ist das natürliche Habitat der rosa Flamingos, Reiher, Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Seidenreiher und Sumpffalken.
In den 50er Jahren wurde ein Staudamm gebaut und es bildete sich der See Montepranu, eine wertvolles Wasserreservoir, aber auch ein idealer Ort für Fischer, denn das Gewässer ist reich an Forellen, Katzenhaien und Karpfen. Auch aus archäologischer Sicht hat Giba einiges zu bieten. Neben den domus de janas, von denen der älteste von 3500 v. Chr. stammt und zur Kultur von San Michele gehört, ist die Gegend übersät mit Nuraghen. Sehenswert sind vor allem der Nuraghe Meurra, eine interssante Anlage mit einem Dorf und mehreren tombe dei giganti (Felsengräber) und der Nuraghe Villarios, in den sich eine kleine Festung aus dem zweiten Weltkrieg eingliedert. An verschiedenen Orten stößt man auf Reste aus der Römerzeit: In der Nähe des rio Piscinas in Sa Crediedda sind die Ruinen einer Villa und Spuren einer Straße, in Is Concias und Bettiana die Reste einer römischen Therme. Mit der Ankunft der Cassini- und Vittorini-Mönche am Ende des ersten Jahrtausends begann der Bau einiger Klöster. Eines ist am nördlichen Ortsrand noch erhalten.
Die Gemeindeverwaltung hat beschlossen, in Zusammenarbeit mit der Universität Cagliari einen botanischen Garten zu errichten und gleichzeitig die Ruinen eines dieser Klöster teilweise zu restaurieren. Aus dem 11. Jahrhundert stammt die Kirche Santa Marta auf dem Land von Villarios. Im alten, heute zerstörten Teil von Villarios wurde im 16. Jahrhundert ein Wachturm errichtet, um eventuelle Piratenangriffe im Golf von Palmas zu kontrollieren. Eine wichtige Rolle spielt im Dorf das Weberhandwerk. Es werden schöne Teppiche und Wandteppiche nach alter Tradition auf den charakteristischen Webstühlen hergestellt. Weitere Arbeiten, die in Familienbetrieben hergestellt und von den Touristen im Sommer gerne gekauft werden, sind Messer, Korbwaren und verschiedene andere Gegenstände. Von März bis September feiert Giba seine Heiligen und seine wichtigsten Erzeugnisse, Artischocken und Brot. Es beginnt am 19. März in Villarios mit dem Fest San Giuseppe und gleichzeitig findet das Fest der Artischocken statt, bei dem typische Gerichte mit diesem Gemüse angeboten werden. Im April ist die Ausstellung der spontan wachsenden Pflanzen, darauf folgt das Fest Festa Campestre im Mai. Am 29. Juni wird der Schutzpatron San Pietro gefeiert. In einer Prozession tragen vier Männer in Tracht die Heiligenstatue durch die Straßen des Dorfes und die Veranstaltungen dauern drei Tage. Am 29. Juli finden in der Nähe der kleinen Kirche auf dem Land von Villarios die Feierlichkeiten zu Ehren von Santa Marta statt und am zweiten Sonntag im September feiert man im Dorf die Madonna del Rimedio.